Kursnummer 109-MF1-2298
20.01.-18.11.2018

Seminartermine 2018

  • 20./21.01.18
  • 24./25.02.18
  • 17./18.03.18
  • 28./29.04.18
  • 23./24.06.18
  • 15./16.09.18
  • 03./04.11.18
  • 17./18.11.18

jeweils Sa/So 10.00-17.00 Uhr
Abschluss 25.11., 10-17 Uhr & Erzählabend 19.00 Uhr
Kursgebühr gesamt 1.150,00 €

Märchen sind uns allen vertraut.
Sie sind uns in Kindertagen erzählt worden, viele haben sie im ersten
Lesealter verschlungen, in der Schule wurden sie "behandelt", und als Eltern
oder Großeltern haben wir sie unseren Kindern und Enkeln vorgelesen oder erzählt. Aber was fasziniert uns eigentlich an diesem Erzählstoff - als Kind, als Jugendlicher und auch noch als Erwachsener? Was ist eigentlich - ein Volksmärchen?

Diese einleitenden Fragen wollen wir knapp erörtern und unsere Einsichten sofort im erzählenden Umgang an einzelnen Märchen erproben. Dabei gilt der sprachlichen Fassung der Märchen als der Grundlage unseres Erzählens besondere Aufmerksamkeit. Das Erzählen selbst ist ein schöpferischer Akt: der Märchentext muss gelesen werden wie eine Partitur, die Klänge, Bilder, Empfindungen, Rhythmen in uns freisetzt und uns hilft, den jedem Märchen eigenen Erzählausdruck zu entwickeln. Da alles Erzählen auf den Hörer angewiesen ist, Erzählen mithin Kommunikation bedeutet, ist das Arbeiten in der Kleingruppe als einer Hör- und Erzählgemeinschaft ideal: Es gilt also, die Gemeinschaft zu nutzen, die durch ihre Aufmerksamkeit, ihr aktives Zuhören die Ausdruckskraft des Erzählten wesentlich mitgestaltet.
Nach der Methode des textgebundenen Erzählens sollen in den ersten drei oder vier Wochenenden kürzere Märchen gemeinsam in kleinen Schritten beispielhaft erarbeitet werden. Hierbei steht von Anfang an nicht das Lesen, sondern das auf die Hörer ausgerichtete Erzählen aus der inneren Bildvorstellung im Vordergrund. Für die nachfolgenden Wochenenden sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, selbst gewählte und eigenständig erarbeitete Märchen erzählend vorzustellen. Der Seminarleiter sieht im Wesentlichen seine Aufgabe darin, seine Hörwahrnehmungen zu äußern, sie mit den Übungsteilnehmerinnen und Teilnehmern abzugleichen und daraus Hinweise und Übungen zu entwickeln, die zu einem eigenständigen, dem Märchen und der eigenen Persönlichkeit angemessenen, wirkungsvollen Erzählen führen.
Daneben gehören Informationen zu Form- und Inhaltsstruktur der Volksmärchen, Übungen zur Atem- und Stimmbildung, zur Artikulation und zum Sprechausdruck sowie die Gestaltung von Erzählveranstaltungen zum Inhalt der Fortbildung.
Arbeitsschwerpunkte • Sensibilisierung von Körper, Stimme und Sprache • Atem- und Stimmbildung, Artikulation und Sprechausdruck • Erzählen als kommunikativer Akt • Sprechgestaltende Interpretation eines Textes, speziell der Gattung Volksmärchen • Form- und Inhaltsstruktur von Volksmärchen

Beim abschließenden, öffentlichen Erzählabend erhalten die TeilnehmerInnen ein Zertifikat des Figurentheater-Kollegs, das den Besuch der Fortbildung Märchenerzählen und die Teilnahme am Abschlussabend dokumentiert.

Anmeldung über das Figurentheater-Kolleg Bochum

Dozent Jürgen Janning
Jahrgang 1939. Studium der Germanistik, Philosophie und Sprechwissenschaft. 36 Jahre Lektor für Sprecherziehung an der Westf. Wilhelms-Universität, Münster. Von 1977-1983 Vizepräsident, von 1983-1989 Präsident der Europäischen Märchengesellschaft e.V. , Rheine. Seit 1985 Kuratoriumsmitglied. Seit 2002 Vorstandsvorsitzender der Märchen-Stiftung Walter Kahn, München. Seminare in der Kunst der Rezitation und des Märchenerzählens. Rezitationen und Märchenerzählveranstaltungen im In- und Ausland. Wissenschaftliche Aufsätze zur Sprecherziehung mit dem Schwerpunkt „Sprechkunst“ und zum Märchenerzählen.